5. Begleitung und Steuerung

Zu den Aufgaben der Programmsteuerung gehören im Sinne des Gender Mainstreaming auch die laufende Beobachtung, ob die für das Programm formulierten Gleichstellungsziele erreicht werden können, sowie ggf. notwendige Anpassungen und steuernde Interventionen. Je differenzierter die hierfür erhobenen Indikatoren sind, umso fundierter ist die Basis für eine zielorientierte Steuerung der Gender Mainstreaming-Umsetzung. Alle Indikatoren sollten, soweit dies möglich ist, nach Geschlecht differenziert erhoben und dargestellt werden.

Das ESF-Bundesprogramm sieht vor, dass Frauen mindestens 50 Prozent der teilnahmebezogenen Mittel in der Förderperiode 2007-2013 zugutekommen sollen. Dies erfordert nicht unbedingt, dass in jedem Programm eine Gleichverteilung erfolgt. Notwendig ist jedoch eine entsprechende Ausrichtung und Steuerung der Einzelprogramme mit kompensatorischen Verteilungen untereinander.


Die Anforderungen von Gender Mainstreaming umfassen im Rahmen der Begleitung und Steuerung von Programmen zudem die Sicherstellung der Gender Mainstreaming-Umsetzung in den geförderten Projekten.

Es kommt vor, dass die Umsetzung von Gender Mainstreaming nicht von Anfang an ein kohärenter Bestandteil eines Programms ist und deshalb bei der Antragstellung und Auswahl der Projekte nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Ein Nachjustieren im Rahmen der Programmsteuerung fällt dann zwar ungleich schwerer, ist jedoch möglich. Wichtig ist insbesondere in diesem Fall, den geförderten Projekten die Anforderungen der Gender Mainstreaming-Umsetzung regelmäßig zu kommunizieren, etwa auf Veranstaltungen, bei Besprechungen sowie in Programmunterlagen. Informations- und Schulungsangebote können zudem die Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Projekten unterstützen. 

Die Verbindlichkeit und Möglichkeiten der Steuerung erhöhen sich, je ausführlicher für die Verwendungsnachweise oder Sachstandsberichte Informationen und Nachweise zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Projekten eingefordert werden. Allerdings brauchen projektumsetzende Akteur/innen häufig eine Orientierung, was Gleichstellung im jeweiligen Förderbereich bedeutet und welche Anforderungen dies konkret mit sich bringt. Steuerung heißt insofern nicht, die Aufgabe der Umsetzung von Gender Mainstreaming an diejenigen zu delegieren, die Projekte konkret umsetzen. Gender Mainstreaming als Steuerungsstrategie arbeitet mit Zielorientierungen und einem Dialog zwischen den Steuerungsebenen des ESF.


Nächster Schritt: Evaluation


Zum Weiterlesen

Materialien zum gleichstellungsorientierten Monitoring finden Sie hier in der Materialsammlung.